Am Sonntag, 13. Juni 2021 fand der zweite Orgeltag Westfalen mit vielfältigen und kreativen Veranstaltungen rund um die „Königin der Instrumente“ statt.
Nachfolgend eine Zusammenfassung der Veranstaltungen im Kreisdekanat Coesfeld:
In Ascheberg-Herbern gewährte Uwe Reiner Bochmann einen besonderen Blick hinter die Kulissen der Fleiter-Orgel in der St.-Benedikt-Kirche. Gleich mehrfach führte Bochmann interessierte Gruppen durch die historische Fleiter-Orgel. Dabei betonte er, dass die Orgel seit dem Einbau vor 127 Jahren baulich nicht verändert wurde. Theoretisch könne man mit Hilfe eines noch vorhandenen Blasebalgs die Orgel auch ohne Strom spielen. Bochmann erklärte den mechanischen Vorgang vom Tastendruck bis zum Erklingen einer Orgelpfeife und brachte damit auch viele Jugendliche zum Staunen.
Mit einer Orgelvesper im Billerbecker Dom warb Kantor Lukas Maschke für den Orgeltag Westfalen. Im Wechsel mit geistlichen Impulsen gestaltete er die Vesper an der großen und vielleicht bedeutendsten Orgel im nordwestdeutschen Raum mit besonderer Orgelmusik und entlockte den 4.565 Pfeifen der Hauptorgel, den 338 Pfeifen der Chororgel und den 23 Glocken des Carillon immer wieder neue Melodien und Klänge.
(Foto: Bischöfliche Pressestelle/ Michaela Kiepe)
Unter dem Titel „Sonntagsmusik“ erklangen in einem Orgelkonzert in Havixbeck Werke von Johann Sebastian Bach, Olivier Messiaen und Petr Eben. Kirchenmusiker Matthias Schulte zeigte damit die klangliche Vielfältigkeit der Fleiter-Orgel in der St.-Dionysius-Kirche auf. Darüber hinaus konnten sich auch die Besucher der Gottesdienste an dem Tag auf besondere Orgelmusik freuen. Dabei wies Schulte auf eine weitere außergewöhnliche Bedeutung der Orgel in diesem Jahr bei der virusbedingten Gestaltung der Gottesdienste hin: Die Orgel sei zurzeit die alleinige Vertreterin des fehlenden Gemeindegesangs. Dies sei Grund genug, das Instrument an diesem Tag auch in Havixbeck angemessen zu würdigen.
In der St.-Christophorus-Kirche in Werne fand eine musikalische Andacht anlässlich des Orgeltages Westfalen statt. Auf Einladung der Stiftung „Musica Sacra Westfalica“ sangen und spielten Dagmar Borowski-Wensing (Sopran), Annemieke Corstens (Violine) und Kantor Dr. Hans-Joachim Wensing (Orgel). Zwischen Lesung, Psalmen und Gebeten erklangen u. a. Werke von Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. Neben der einfühlsamen Begleitung an der Chororgel zeigte Wensing aber auch die Klangfülle der großen Seifert-Orgel auf der Empore auf. Für eine viersätzige Improvisation über Themen aus dem Gotteslob waren die Zuhörer eingeladen, Liedwünsche zu benennen.
(Foto: Anke Schwarze)
Mit „Feuer und Flamme“ erklangen in einem Orgelkonzert in St. Marien in Lünen pfingstliche Werke an der großen Stockmann-Orgel. Der Organist Christian Drengk, der seit 2019 Kantor in der Reinoldi-Kirche in Dortmund ist, eröffnete mit Werken von Johann Sebastian Bach, Gerard Bunk und Maurice Duruflé („Veni Creator Spiritus“) gleichzeitig die diesjährige Konzertreihe „Orgelsommer 2021“.
In Lüdinghausen stellte Regionalkantor Thomas Kleinhenz die „Königin der Instrumente“ mit einem gleichnamigen Orgelkonzert in den Mittelpunkt. Auf dem Konzertprogramm standen Orgelwerke aus dem Zeitalter der Romantik, u.a. von Felix Mendelssohn Bartholdy, Josef Renner und Max Reger. Das Orgelkonzert stellte aber nicht nur die klassisch-konzertante Seite der Pfeifenorgel vor. Bearbeitungen und Transkriptionen von Orchesterwerken aus der Welt der Oper und Operette verdeutlichten die Vielseitigkeit der „Königin der Instrumente“.
Parallel zur dargebotenen Orgelmusik wurden auf einer großen Leinwand zahlreiche Bilder und Fotos aus dem Inneren der Felizitas-Orgel gezeigt. Sie gaben einen Einblick in die technische Anlage der Lüdinghauser Orgel mit ihren rund 2.800 Pfeifen und veranschaulichten die einzigartige Kunst des Orgelbaus.
Der Orgeltag Westfalen wurde von der Evangelischen Kirche von Westfalen sowie von den (Erz-)Diözesen Münster, Essen und Paderborn gemeinsam durchgeführt. Der Orgeltag will die „Königin der Instrumente“ mit lebendigen und vielfältigen Veranstaltungsformaten in das Blickfeld der Menschen holen.
Auf der Homepage www.orgeltag-westfalen.de finden sich weitere Informationen, ein Rückblick auf den Orgeltag 2018 mit seinen etwa 100 gelungenen Veranstaltungen, eine Online-Anmeldemöglichkeit sowie ein Ideenpool.